Eine erfolgreiche Bewerbung für eine Lehrstelle passiert meist nicht von selbst. Wenn es um die Lehre bei einem attraktiven Ausbildungsbetrieb geht, ist die Konkurrenz groß. Umso wichtiger ist es, sich auf das Bewerbungsverfahren bestmöglich vorzubereiten. Dabei können Lehrpersonen und Eltern wertvolle Hilfestellung leisten. Wie, das zeigen die nachfolgenden Tipps.
Darauf kommt es an!
Praktische Tipps für eine aussagekräftige, schriftliche Bewerbung finden Sie hier. Gibt es auf die schriftliche Bewerbung eine positive Rückmeldung, dann steht die bestmögliche Vorbereitung auf das persönliche Bewerbungsinterview am Programm.
Den ersten Eindruck selbst gestalten:
Der erste Eindruck ist der wichtigste, heißt es aus guten Gründen. Denn für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Ihn sollten Bewerberinnen und Bewerber daher aktiv gestalten – und nicht dem Zufall überlassen, wie sie sich künftigen Arbeitgebenden präsentieren. Das muss von Anfang an klar sein.
Erscheinungsbild & Auftritt:
Bezüglich Erscheinungsbild und Auftritt gilt generell: Sich vorher immer ausgiebig über das Unternehmen informieren, denn die Unternehmenskultur und so auch die Erwartungen an Mitarbeitende können sich in derselben Branche unternehmensabhängig stark unterscheiden. Wie sich Bewerberinnen und Bewerber optisch in Szene setzen, ist ein vieldiskutierter Punkt beim Bewerbungsgespräch. Als Grundregel gilt: Ein bisschen besser als sonst angezogen sein, sich aber nicht verkleiden oder übermäßig stylen. Arbeitgebende sollen ein möglichst authentisches äußeres Bild erhalten. Besonders wichtig ist es aber, sich entsprechend dem Berufsbild und des Unternehmens zu kleiden. Wer sich bei einem Frisör oder handwerklichen Berufen bewirbt, passt in Hemd und Bluse optisch nicht ganz zum Beruf. Durch ausreichende Recherche kann schon beim Bewerbungsgespräch bewiesen werden, dass man zum potenziellen Arbeitgebenden passt.
Information & Motivation:
Warum wollen Sie bei uns eine Lehre beginnen? Diese Frage fällt praktisch in jedem Bewerbungsgespräch. Darauf braucht es gute Antworten, die einerseits die eigene Motivation in den Mittelpunkt stellt, und Andererseits zeigt, dass sich Bewerberinnen und Bewerber mit der Firma beschäftigt haben. Auch hier zahlen sich Online-Recherchen immer aus: Was tut das Unternehmen genau, welche Qualifikationen sind wichtig, warum ist es interessant für mich?
Tests & Checks:
Je nach Unternehmen oder Institution werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt, um Bewerberinnen und Bewerber auf den Prüfstand zu stellen. Das kann von einem strukturierten Gespräch bis zu einem Online-Test reichen. Dabei werden wir vor allem Fähigkeiten gecheckt, die für Ausbildung und Berufstätigkeit relevant sind. Davon sollte sich niemand überraschend lassen.
Sollten diese Informationen nicht seitens der Firma bereitgestellt werden, so sollte dies in jedem Fall angefragt werden, um sich entsprechend vorbereiten zu können.
Hilfe von Profis
Wichtig: Auch das AMS hilft am Weg zur Lehrstelle – inklusive Beratung, welche Tätigkeit die richtige ist. Jugendliche können sich bereits zu Beginn des 9. Schuljahres beim AMS melden und sich damit einen wichtigen Vorteil verschaffen. Denn wer sich erst am Ende der Schule beim AMS meldet, tut dies zu einem Zeitpunkt, wo die meisten jungen Leute nach einer offenen Lehrstelle suchen und womöglich die besten Lehrstellen schon vergeben sind.
In jedem Fall sollte man den Jugendlichen vermitteln, dass sie sich vor Antritt des Sommerurlaubs um eine Lehrstelle kümmern sollten und spätestens bis dann sich beim AMS als lehrstellensuchend melden sollten. Das AMS bietet zudem hilfreiche Tipps für Bewerbungs- und Vorstellungsgespräche. Mehr Infos dazu finden Sie hier.
Wer als Lehrperson die Schülerinnen und Schüler gezielt auf das Thema Lehrstellensuche vorbereiten will, kann die Fachleute des Jugendcoachings in Übereinstimmung mit der Schulleitung an die Schule holen – sofern die Schule nicht ohnehin schon mit den Coaches zusammenarbeitet. Mehr dazu auf www.neba.at/jugendcoaching.
Es ist klar: Der beste Auftritt beim Bewerbungsgespräch ist ein Schlüsselfaktor für den besten Start in Ausbildung und Beruf. Als Elternteil oder Lehrperson können Sie dafür mit weiterführenden Infos und Tipps viel bewegen, und Jugendliche dazu animieren, die weitläufige Hilfe von Profis anzunehmen.
No front: Wer mehr kann, ist besser dran
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